Workshops

Software testen? Ist doch immer das Gleiche! Wenn Ihr Team nur vom Ziel ausgeht („Das beste System für den Kunden entwickeln“), trifft dies vielleicht zu. Aber haben Sie dieses Ziel wirklich auch in jedem Kontext erreicht? Sicher nicht. Das Vorgehen kann einen Unterschied ausmachen. In der agilen Softwareentwicklung ist es machbar, frühes Feedback zum Produkt und zu den Prozessen zu bekommen. Möglich macht das der inkrementelle und iterative Ansatz.

Viele Teams entwickeln zwar ihre Software mittels agiler Vorgehensmodelle, doch der Testprozess unterscheidet sich in der letzten Konsequenz kaum vom traditionellen Procedere. In der agilen Softwareentwicklung verändert sich jedoch das Testen von Grund auf: Softwaretester:innen können von Beginn an im Software-entwicklungsprozess mitwirken. So kann ein Entwicklungsteam die folgenden fünf agilen Testwerte nutzen, um gemeinsam ein Produkt zu entwickeln, das der Kunde lieben wird.

1. Phase vs. Aktivität

In der traditionellen Softwareentwicklung ist das Testen in der Regel eine Phase, die Tester:innen nach der Implementierung ausführen. Dies hat unter anderem oft den Nachteil, dass Engpässe entstehen.

In der agilen Softwareentwicklung wird empfohlen, Softwaretesten als eine Aktivität zu betrachten. Diese startet nicht erst nach der Implementierung, sondern gleich zu Beginn des Softwareentwicklungsprozesses – angefangen bei den Anforderungen, im agilen Kontext den User Stories. Diese sind ein Modell der realen Welt und können:

  • die reale Welt richtig abbilden,
  • von der realen Welt abweichen,
  • oder unklar definiert sein.

Aufgabe des agilen Teams ist es, abweichende und unklare Anforderungen zu identifizieren, bevor es die User Stories umsetzt. Des Weiteren gibt es viele Aktivitäten, die Tester:innen vor der Implementierung ausführen können, wie beispielsweise:

  • Vorbereitung der Testautomatisierung
  • Testdatenvorbereitung
  • Abweichung und Unklarheiten in den Anforderungen identifizieren
  • Identifizieren und Analysieren von Risiken
  • Implementierung der Mocks
  • Abstimmung mit anderen Teams bei Abhängigkeiten
  • Testentwürfe – Bspw. Charter für das explorative Testen schreiben

2. Fehlerfinden vs. Fehlervermeiden

Softwaretester:innen fokussieren sich im traditionellen Umfeld in der Regel darauf, Fehler zu finden. Im Gegensatz dazu wird beim agilen Ansatz empfohlen, die Fehlervermeidung zu priorisieren. Berücksichtigt man diesen Fokus, ist es empfehlenswert als Team mit den Anforderungen zu starten. Weichen die Anforderungen bereits gänzlich von der realen Welt ab, zieht sich dieser Fehler durch den ganzen Softwareentwicklungsprozess.

3. Checken vs. Testen

Bei der phasenorientierten Softwareentwicklung erhalten Tester:innen fest definierte Anforderungen. Hieraus leiten sie Testfälle ab, aus denen sich konkrete Handlungs-anweisungen ergeben. Nachfolgend haken Tester:innen diese Schritte listenartig ab und dokumentieren so ihre Testergebnisse.

Hauptbestandteil des agilen Softwaretestens ist es, das Produkt zu erforschen und Experimente auszuführen, um Annahmen zu bestätigen oder auch zu widerlegen. Die gesammelten Informationen dienen allen am Softwareentwicklungsprozess beteiligten Personen als Entscheidungsgrundlage. Ratsam ist es im agilen Softwaretesten den überwiegenden Anteil des Checkens mittels einer Testautomatisierung abzudecken. Warum? Die dadurch gewonnene Zeit gibt dem Team die Möglichkeit, sich auf die komplexeren Aspekte des Softwaretestens zu fokussieren. Unser Tipp: Don`t be a checker – be a tester!

4. Das System brechen vs. das beste System entwickeln

In herkömmlichen Entwicklungsprojekten implementieren die Entwickler:innen das System – und die Softwaretester:innen versuchen dies im Nachgang dann zu „brechen“. Dies führt oft dazu, dass Tester:innen und Entwickler:innen eher gegeneinander als miteinander arbeiten. Kritische Fehler in einer Software zu finden ist essenziell. Dies impliziert jedoch nicht, dass der Kunde die Software auch gerne nutzen wird. Eine Software, die beispielsweise nicht auf die Bedürfnisse des Kunden eingeht, werden auch Nutzer:innen in der Regel nicht annehmen und nur ungern verwenden.

Ein agiles Team sollte den Fokus darauf haben, ein Produkt zu entwickeln, dass Nutzer:innen lieben. Dies impliziert natürlich, kritische Fehler zu finden. Doch der Fokus liegt darauf, die Software hinsichtlich des Mehrwerts für Nutzer:innen zu hinterfragen. Im agilen Kontext hat dieser Gedankenwechsel einen großen Einfluss auf die Zusammenarbeit innerhalb des Teams und den produzierten Output. Dieser Punkt führt uns auch zum letzten Wert des agilen Testens.

5. Softwaretester:innen sind verantwortlich für die Qualität vs. das Team ist verantwortlich für die Qualität

Wie in dem Abschnitt „Phase vs. Aktivität“ erwähnt, führt das Softwaretesten im traditionellen Softwareentwicklungsprozess oft zu einem Engpass. Einer der Gründe ist, dass die oder der Softwaretester:in alleine für die Qualität verantwortlich ist.

In der agilen Softwareentwicklung sollte das ganze Team verantwortlich für die Qualität sein. Dafür muss jedes Teammitglied das Ziel verfolgen, das beste System für den Nutzer:innen zu entwickeln. Dieser Ansatz vermeidet Engpässe und führt dazu, dass sich alle Teammitglieder mit dem Produkt identifizieren.

Fazit:

Die agilen Testwerte sind ein guter Start für agile Teams, um den Testprozess innerhalb der Teams zu optimieren. In unserem Workshop „Qualität als Team-Ansatz“ arbeiten wir zusammen mit Deinem Team oder mit Dir individuell interaktiv die agilen Testwerte aus und vertiefen weitere Aspekte, die das agile Testen ausmachen. Hierbei erarbeitet Dein Team eine Strategie, Engpässe besser zu vermeiden und das beste System für den Nutzer zu entwickeln.

Der Workshop besteht aus den folgenden 7 Modulen:

  1. Was bedeutet Softwaretesten für Dich?
  2. Die 5 agilen Testwerte
  3. Testen ist getrieben von Risiken
  4. Agiler Testquadrant
  5. Testautomatisierung
  6. Scrum Meetings
  7. Rückblick

This article first appeared in the magazine entwickler.de. 

Agile Softwareentwicklung – Qualität als Team-Ansatz

Performance-orientierte Softwareentwicklung sollte darauf abzielen, ein Produkt zu entwickeln, das der Benutzer liebt und von dem alle Beteiligten profitieren.

Das Testen von Software sollte nicht isoliert betrachtet werden. Es ist ein Teil des Softwareentwicklungsprozesses, für den die Softwaretester nicht allein verantwortlich sind.

Um ein Produkt zu entwickeln, das der Benutzer liebt, sollte jede Person im Softwareentwicklungsprozess dazu beitragen.

Ziel des Workshops ist es, ein gemeinsames Verständnis für agiles Testen zu schaffen – ein agiles Testing Mindset. Darüber hinaus werden teamübergreifende Probleme und Herausforderungen für das agile Testen identifiziert und Lösungen entwickelt, um diesen zu begegnen.

Im Workshop werden 5 Schlüsselprinzipien vermittelt, die erklären, warum sich agiles Testen grundlegend vom traditionellen Testen unterscheidet. Ziel des Workshops ist es, diese Prinzipien zu verstehen und eine agile Testmentalität zu entwickeln.

Agenda

  • Was bedeutet Softwaretesten für Dich?
  • Die fünf agilen Testwerte
  • Testen ist getrieben von Risiken
  • Agiler Testquadrant
  • Testautomatisierung
  • Scrum Meetings
  • Rückblick

Zielgruppe:

Für alle Teammitglieder/Rollen im agilen Softwareprozess. Insbesondere nicht nur für Tester!

Das Training ist sowohl für ein ganzes (Scrum-)Team als auch für einzelne Teilnehmer aus verschiedenen Teams geeignet.

Feedback der Teilnehmer – Wem würden Sie den Workshop empfehlen?

Auch nicht-QA-Mitglieder einer agilen Organisation
Vor allem Entwickler, POs und Scrum Master. Auch Tester.
Alle, die in einem Scrum-Team arbeiten

Bei Interesse kommt gerne auf uns zu:

Gründer Testautomatisierung gewusst wie

Schulungsleiter

Jakob R. Jaworski ist AOE Academy Trainer im Bereich Software Testing. Seine Leidenschaft für das Softwaretesten hat er 2013 entdeckt. Seitdem befasst er sich sowohl beruflich als auch privat mit allen Aspekten des Softwaretestens und der Softwareentwicklung. Gemeinsam mit Gleichgesinnten organisiert er außerdem die Software Test User Group Rhein-Main. 2017 gründete er „Testautomatisierung – Gewusst Wie“, eine Academy von Softwaretester:innen für Softwaretester:innen.

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